Nicht nur die Fertigstellung des neuen Gebäudes wurde gefeiert, sondern auch ein mittleres Jubiläum. Seit 20 Jahren gibt es die Versicherungsmakler- und Finanzdienstleister-Firma rund um Firmen-Chef Reinhold Niescher bereits in Steinfeld. Bislang war die „Zentrale“, in der Niescher acht Mitarbeiter beschäftigt, in einem urig- gemütlichen alten Stadel am Kirchplatz angesiedelt. Von dort aus wurden über 1.500 Kunden betreut. Mit dem neuen Bürogebäude an vorderster Linie des Steinfelder Siedlungsprojektes „Wohnen am Park“ hat die Firma Niescher den Standort Steinfeld für die Zukunft abgesichert und das Firmenbild völlig neu gezeichnet. Zur Feier kamen neben Vertretern der Marktgemeinde, wie Bgm. Ewald Tschabitscher und Vize-Bgm. Josef Lerchster, Pfarrer Franz Medryk, Vertreter von zwölf Versicherungen, Versicherungsmakler von Spittal bis Kötschach-Mauthen und Kollegen aus der umliegenden Bankenlandschaft sowie viele Kunden.
Im Juni 2021 erfolgte der Spatenstich für das an der alten B 100 gelegene neue Bürogebäude. Anfänglich gab es kleinere Verzögerungen aufgrund der Baustoffknappheit, erzählte der Chef in seiner Ansprache zur Eröffnung. Der Bau wurde dann aber in 13 Monaten rasch umgesetzt. Zwar war man auch von der Kostensteigerung betroffen – Mehrkosten von 15% musste Niescher in Kauf nehmen – aber mit 1,5 Mio Euro Gesamtkosten hielten sich die Baukosten Großteils im Rahmen, nicht zuletzt aufgrund der erbrachten Eigenleistung, durch das Team des Betriebsnachfolgers Alex Niescher, der seine Erfahrungen als gelernter Zimmerer voll einbringen konnte. Als „ganz besonderes Projekt für die Gemeinde“ bezeichnete Bgm. Ewald Tschabitscher den neuen Firmensitz. In Zeiten des Umschwungs brauche es Mut dazu. Aber ein Betrieb brauche entsprechend Platz, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Diesen Platz bot das Baulandprojekt der Marktgemeinde, wo innerhalb von zwei Jahren 19 der 21 Bauparzellen verkauft wurden. Das moderne Gebäude sei ein „großartiger Beitrag für das Ortsbild, der zeigt, dass es Wert ist in Steinfeld zu investieren“.
Für die Planung zeichnete der ortsansässige Architekt Bernd Elwischger verantwortlich. Als Leiter der Architektengemeinschaft Lienz ist er beruflich hauptsächlich in Osttirol unterwegs, „ab und zu“ gehe sich auch ein Projekt in der Heimat aus. Drei Jahre arbeitete Elwischger an diesem Projekt. Als Herausforderung nannte er, dass mehrere Funktionen miteinander kombiniert werden mussten: die Versicherung und Zulassungsstelle im Erdgeschoss und im Obergeschoss eine getrennt begehbare Wohneinheit. Das Erdgeschoss wurde zu einer Kombination aus sieben Einzelbüros und mehreren Kommunikationsräumen, wie einem Besprechungsraum, einen Pausenraum mit Küche, einen Thekenbereich und einen geräumigen Empfangsbereich. Auch die große Terrasse diene der Kommunikation. „Beim Reden kommen die Leut´ zam“ sei einer der Leitsprüche des Firmenchefs und dieser Spruch sei auch eine Leitlinie in der Planung gewesen. Im Innenbereich wurde viel mit Glas gearbeitet, um die Sichtbeziehungen zwischen den Mitarbeitern zu erhalten. Bequem können diese nun durch die Fenster kommunizieren, erleben das Flair eines Großraumbüros, haben aber auch Rückzugsmöglichkeiten. Das Gebäude ist vollklimatisiert, verfügt über eine Wohnraumlüftung und die Energie zum Heizen kommt über eine wassergeführte Wärmepumpe aus dem Grundwasser. Mit der 30kW/Peak PV-Anlage am Dach kommt man im Sommer energieautark über die Runden.
Eine „Sonderklasse Baustelle“, befand der Architekt, die Familie Niescher habe immer für eine hervorragende Stimmung gesorgt. Dankesworte von Seiten des Bauherrn gab es für die bauausführenden Firmen, die allesamt keine besonders weite Anfahrt hatten. Lob hinsichtlich der Qualität und der pünktlichen Abwicklung der Baustelle ging an die Firma Schader Bau für die Baumeisterarbeiten, an Metallbau Wilhelmer für die Außenfassade, an den Fließenleger Andreas Rohrer, an Stiegenbau Lindner und THL Lindner für die Türen und Inneneinrichtung, an Elektro Hartlieb für die Haustechnik, an Andreas Wieser mit Team für die Bepflanzungen und die Außengestaltung und an das Team von Holzbau Hubmann, die mit Alex die Zimmererarbeiten durchführten.