Die Gemeinde Gitschtal kämpft für die Erhaltung ihres Skigebietes und will in den nächsten Jahren rund 3 Mio Euro investieren. Neben dem Land Kärnten und der Nassfeld Pramollo AG leisten auch die Gitschtaler Gewerbebetriebe, Hotelerie und Gemeindebürger einen großen Beitrag: rund eine halbe Million soll in der Gemeinde aufgetrieben werden. Es sieht bereits gut aus.
Nicht das erste Mal, dass die Gemeinde an die Bürger herangetreten ist, wenn es um die Erweiterung des beliebten Skigebietes geht: schon 2018, als der Speicherteich für die Beschneiung neu gebaut werden musste, wurden die rund 1.200 Einwohner um ihren Beitrag gebeten. Damals kamen rund 350.000 Euro zusammen. Nun lud die Gemeinde abermals zur Bürgerbeteiligung und trug das Anliegen im Kultursaal in Weißbriach vor. Das Interesse war groß, der Gemeindesaal fast bis auf den letzten Platz gefüllt.
Schneearmer Winter machte Probleme
Diesmal geht es um mehr. Der letzte Winter war nicht gerade herausragend, sagte Bgm. Christian Müller. Überhaupt brachten die milden Winter der letzten Jahre die Beschneiungsanlage an ihre Grenzen, sodass der Skibetrieb im Vorjahr erst im Jänner möglich war. Es gab auch Überlegungen, einen Teil des Skigebietes aus Kostengründen stillzulegen. Aber anstatt das beliebte Familienskigebiet zurückzufahren, will man nun einen Sprung nach vorne machen und kräftig ausbauen. Von 2025 bis 2027 sollen drei Stufen mehrere Vorhaben umgesetzt werden. Noch heuer soll eine leistungsfähigere Beschneiungsanlage (mit Beschneiungs-Lanzen) errichtet werden, sodass die Pisten in drei Tagen fertig beschneit werden können. Die Pläne umfassen eine Erweiterung des Skigebietes in Richtung Hermagor. Dort wird es auch einen „Spiel- und Spaß-Hügel“ geben, wie Betriebsleiter Michael Gleichentheil es ausführte. Geplant ist ein weiteres Kinder-Fördeband für die Skischule, eine Rodelbahn, die über eine Beleuchtung auch nachts genutzt werden kann, eine Tubing-Bahn oder ein Eisplatz in der Nähe des Parkplatzes.
Drei Mio Investition
Rund Drei Mio Euro sollen in die Erweiterung und Modernisierung des Skigebietes in Weißbriach investiert werden, 1,2 Mio noch heuer. Eine große Rolle spielt dabei das Nassfeld, das sich mit 1,5 Mio Euro beteiligt. 350.000 Euro kommen vom Land Kärnten, den Rest trägt die Gemeinde, erklärte der Bürgermeister am Podium. Einen großen Beitrag leisten auch die Gitschtaler Bürger. Sie sind bereit eine halbe Mio Euro aufzubringen, wie sich bei der Versammlung herausstellte. Seit einigen Tagen wird bei den Tourismusbetrieben und in den rund 280 Haushalten gesammelt. Über 400.000 Euro habe man mit der Sammelaktion bis zum Info-Abend zusammenbekommen, berichtete Bgm. Müller erfreut. Noch während der Versammlung spendete ein Beherbergungs-Unternehmer 25.0000 Euro, es wurden Unterstützungs-Erklärungen ausgeteilt, wobei man entweder 500, 1.000 oder einen individuellen Betrag spenden kann. Die Stimmung im Saal war gut, sein Familienskigebiet will das Gitschtal nicht aufgeben. „Wenn die Infrastruktur stirbt, stirbt der Ort“, war der Tenor. Mit den Investitionen soll das Familien-Skigebiet Weißbriach wieder 15 Jahre abgesichert sein.