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03. Juli 2025

Kein „Entsorgungs-Engpass“ in Oberkärnten

Am vierten Tag nach Ausbruch des Brandes beim Abfallentsorgungs-Unternehmen Rossbacher in Osttirol konnte „Brand aus“ gegeben werden. Besonders ausgezeichnet haben sich Oberkärntens Feuerwehren, die zur Unterstützung der Tiroler angerückt waren. Die Rauchschwaden, die sich bis weit ins Gailtal und Drautal bemerkbar machten, stellten keine Gefahr dar, so das Land Kärnten. Geringe Auswirkungen hat der Großbrand auf die Abfall-Entsorgung in den westlichen Kärntner Gemeinden.  

Die Rauchwolken zogen über das Gailtal (hier über Kötschach-Mauthen) und über das Drautal bis nach Sachsenburg. Foto: Ingo Ortner

Im benachbarten Osttirol konnte man Anfang vergangener Woche im wahrsten Sinne des Wortes „aufatmen“, als am Dienstag am Gelände des Abfall-Entsorgers Rossbacher „Brand aus!“ gegeben wurde. Insgesamt waren laut Land Tirol rund 930 Einsatzkräfte an Ort und Stelle, 72 Feuerwehren mit 133 Fahrzeugen. Am Abend des ersten Brandtages wurden acht Feuerwehren aus Oberkärnten mit 73 Kameraden nachalarmiert. Zusätzlich standen noch 20 weiter Florianis im Feuerwehrhaus Oberdrauburg in Bereitschaft. Diese Alarmierung betraf die Wehren aus Ötting-Pirkach, Oberdrauburg, Simmerlach, Rittersdorf, Dellach im Drautal, Berg im Drautal, Bruggen sowie die FF Reintal aus dem Abschnitts Oberes Mölltal. Die Oberkärntner sorgten erstrangig für eine ausreichende Wasserversorgung der eingesetzten Gerätschaften, wie des LUF-Systems (Löschroboter) und eines angeforderten Großtanklöschfahrzeugs.

Rauchwolke bis Sachsenburg

Wenige Stunden nach dem Brandausbruch wurde aufgrund der starken Rauchentwicklung im Bezirk Lienz und auch in den Gemeinden Oberdrauburg, Irschen, Dellach/Drau, Berg und Greifenburg eine Zivilschutz-Warnung über „AT-Alert“ ausgegeben. Die Rauchschwaden breiteten sich über halb Oberkärnten aus und waren z. B. in Sachsenburg noch deutlich wahrzunehmen. Während der Brandbekämpfung wurden Luftgütemessungen vorgenommen und auch in Oberkärnten zusätzlich eine mobile Messstation für vorsorgliche Feinstaubmessungen aufgestellt. „Zum Zeitpunkt der Beprobung am 2. Tag des Brandgeschehens konnten keine Anzeichen für das Vorliegen besonderer Gefahren in unüblichem Maße festgestellt werden“, ließ das Land Kärnten verlautbaren. Jedoch könne nicht ausgeschlossen werden, dass zu einem früheren Zeitpunkt größere Schadstoffkonzentrationen in der Luft waren. Laut einem Bericht des „Osttiroler Bote“ gehe von unkontrolliert verbrennenden Kunststoffen dennoch ein gewisses Gefahrenpotential für Mensch und Natur aus.

Bitte: Anlieferungen aufschieben

Nach dem Brand läuft die Osttiroler Entsorgungsfirma Rossbacher auf „Notbetrieb“ und nützt die Abfallbehandlungsanalage in Lavant als Ausweich-Deponie. Trotz der Zusammenarbeit mit dem Oberkärntener Abfallwirtschaftsverband „Westkärnten“ habe der Großbrand keine allzu großen Auswirkungen auf die Abfallentsorgung in Oberkärnten. Der AWV „Westkärnten“, der 19 Gemeinden im Gail- Drau- und Mölltal umfasst, ersuchte in einer Aussendung lediglich auf nicht dringende Anlieferungen in den Recyclinghöfen der Gemeinden zu verzichten. „Wir haben keine Notsituation, sondern appellieren an den Hausverstand“, sagt Sachbearbeiterin des AWV, Iris Glantschnig. In die Abfallbehandlungsanlage Lavant verbringt der AWV „Westkärnten“ auch Haus- und Sperrmüll. „Wir bitten unsere Bürger, ein bisschen zu warten, damit der Deponie in Lavant geholfen ist. Unsere Abfallströme gehen viele Wege, neben der Firma Rossbacher arbeiten wir mit weiteren Sammelzentren, wie der Energie AG, Peter Seppele oder De Piero Schrott zusammen. Für unsere Gemeinden ist die Abfall-Entsorgung wie gewohnt gewährleistet“, so Glantschnig.