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20. Mai 2025

Seit 100 Jahren medizinische Versorgung für Oberkärnten

Das „Samonig“-Krankenhaus Spittal feierte sein 100-jähriges Bestandsjubiläum.

Hermann und Anna Samonigg, Andrea Samonigg-Mahrer, LH Peter Kaiser, Michaela Wutti, Robert Erlacher, Gerald Bruckmann. Foto: LPD Kärnten/Pleschberger

Vor 100 Jahren mit 16 Betten gegründet, heute stehen 199 Betten bereit, 570 Beschäftigte, 9.000 stationär und 54.000 ambulant behandelte Patienten pro Jahr sind beeindruckende Kennzahlen. Das Krankenhaus in Spittal, tatsächlich Namensgeber für die Bezirkshauptstadt, geführt in dritter Generation von der Familie Samonigg, feiert heuer sein 100jähriges Jubiläum und schreibt damit Geschichte. Im Rahmen eines Festaktes mit Landeshauptmann Peter Kaiser  wurde die Geschichte des Hauses, die Leistungen der Gründer und Generationen, die das Krankenhaus zu einem höchstmodernen Gesundheitshotspot entwickelt haben, das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefeiert.

Mutige Idealisten

Der 100jährige Weg führte von „mutigen Idealisten über eine engagierte Arztfamilie, die immer an dieses Haus geglaubt hat, zum nun österreichweit ersten Operationsroboter seiner Art, der hier zum Einsatz kommt. Hier werden Herz, Verantwortung, Leistung, Fürsorge und Weitblick seit 100 Jahren im Sinne der Patientinnen und Patienten und der Gesundheitsversorgung gelebt und Weiterentwicklung möglich gemacht“, sagte Kaiser in seinem Statement. Das Krankenhaus Spittal sei eine unverzichtbare Säule im Kärntner Gesundheitswesen. Der Landeshauptmann dankte allen für ihre tägliche Leistung, ihr Engagement im Krankenhaus.

Regionaler Gesundheitsversorger

Das Krankenhaus Spittal, seine Rolle, beginnend vom regionalen Gesundheitsversorger und seine Entwicklung hin zum hochmodernen überregional wirkenden Krankenhaus, ist untrennbar mit der Familie Samonigg verbunden. „Mut, Leidenschaft, Engagement, die Überzeugung und der Drang zu helfen, zu retten, zu heilen, zu betreuen und niemals stehen zu bleiben, habe die Grundlage für eine 100jährige Geschichte geschaffen“, so Kaiser. Auch Bürgermeister Gerhard Köfer verwies auf dieses „besondere Jubiläum, die medizinische Kompetenz und die über die 100 Jahre gelebte Menschlichkeit sowie auf die ständige Weiterentwicklung des Hauses in Infrastruktur und im Geist“.

Spittl und Spittal

Tatsächlich gehen urkundliche Erwähnungen des „Spittl“ bis ins Jahr 1191 zurück. 1925 nahmen die Ärzte Stylian Jatrou und Franz Albertini die Geschicke des kleinen Krankenhauses in die Hand und legten den Grundstein für die moderne Gesundheitseinrichtung heute. Sie gründeten eine kleine, private Krankenanstalt mit 16 Betten im damaligen Gasthof Fleißner. 1948 übernahm die Erbin von Franz Albertini, Maria, mit ihrem Mann, Chirurg Hermann Samonigg, die Geschicke des Hauses, das heute in der dritten Samonigg-Generation geführt wird. Seit 2014 ist Andrea Samonigg-Mahrer gemeinsam mit Robert Erlacher als Geschäftsführerin tätig. Waren bis 1989 Schwestern des Deutschen Ordens aus Südtirol im Krankenhaus tätig und versorgten die Patienten, sind es heute 570 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich um die jährlich 9.000 stationär aufgenommenen und rund 54.000 ambulanten Patientinnen und Patienten kümmern.

Modernste Ausstattung

„Die ständige Weiterentwicklung, die Investitionen in die Technik und die Gebäude, eine großartige Vision und der unerschütterliche Glaube an den Standort durch die Familie Samonigg haben einen der modernsten Gesundheitshotspots in Österreich entstehen lassen“, sagte Kaiser. So hatte dieses Krankenhaus den ersten beheizten Hubschrauberlandeplatz in Kärnten (1986), den ersten Computertomographen Oberkärntens (1992), war das zweite Spittal in Österreich, das die LED-Leuchten in Operationssälen einsetzte. „Und als Beweis dafür, im Sinne der Menschen immer am Puls der Zeit zu sein, wird demnächst ein hochmoderner Operationsroboter hier seine Arbeit aufnehmen, zum ersten Mal in einem Krankenhaus in Österreich. Das ist Fortschritt, diese Investitionen haben den Standort abgesichert und sie belegen, dass immer das Wohl der Patienten, ihre Genesung, Befundung und Heilung im Vordergrund gestanden ist und steht“, erklärte Kaiser.

Das Land Kärnten habe laut Kaiser 2019 den richtigen und für Oberkärnten sowie das Kärntner Gesundheitswesen wichtigen Schritt gesetzt und mit einer Betriebsvereinbarung zwischen Land Kärnten und KH Spittal den Standort nachhaltig im Rahmen eines Public-Private-Partnership Modells abgesichert.

„Weihnachten beginnt mit einer Feier im Krankenhaus“

Anna und Hermann Samonigg blickten zurück auf 45jährige Tätigkeit und Entwicklung des Hauses sowie auf die von Geburt an unvermeidbare Verbundenheit der Kinder Doris und Andrea mit dem Krankenhaus, in dem sie mangels Alternativen von Beginn ihres Lebens an aufwuchsen. Hermann Samonigg dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ärztlichen Wegbegleitern der letzten 4 Jahrzehnte. „Wir waren immer am Puls der Zeit und ein bisschen voraus“, so Samonigg. Auch Anna Samonig stellte klar, „dass sie stolz sei, ein Stück dieses Weges mitgegangen zu sein“. Andrea Samonigg-Mahrer betonte die damals schwierige Entscheidung, nach Kärnten zurück zu kommen, das KH zu übernehmen und den Rückhalt innerhalb der Familie und ihres Mannes wie auch jenen der Belegschaft. Auch Doris Samonigg-Lackner, die das Therapiezentrum aufgebaut hat, erläuterte die Verbundenheit mit dem Krankenhaus: „Wir sind hier aufgewachsen, es ist ein Lebensbestandteil und Weihnachten beginnt mit einer Feier hier im Haus!“

Viele Ausbaustufen

Das Krankenhaus wurde mehrmals ausgebaut, 1986 kam die Ambulanz dazu, 1991 eine Dialysestation, 1993 die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, 1996 wurden die Gebäude erweitert um Ambulanzräume und eine Intensivstation zu schaffen. 2001 entstand das Diagnosezentrum Oberkärnten (MRT, CT, Ultraschall) und 2008 wurden die Bettenkapazitäten erweitert, neue OP-Säle und ein Labor errichtet. 2011 die nächste Erweiterung, ein Therapiezentrum für ambulante Behandlungen wurde geschaffen. Das Gesamtinvestitionsvolumen von 2005 bis 2011 macht über 40 Mio. Euro aus. 2023 erfolgte die jüngste Investition in den Zubau Nord mit einer Tagesklinik und weitere Spezialbehandlungsbereichen.

Umrahmt wurde der Festakt in der Aula des Krankenhauses vom Krankenhaus-Chor. Begrüßt wurden von Moderatorin Sonja Kleindienst, 2. Landtagspräsident Christoph Staudacher, Spittals Bürgermeister Gerhard Köfer sowie Bezirkshauptmann Markus Lerch und selbstverständlich WK-Präsident Harald Maherer, Ehemann von Andrea Samonigg.