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23. Juni 2025

Kathrin Unterweger

Kathrin Unterweger (40) wurde Anfang Mai zur neuen Obfrau des Bauernbundes im Bezirk Hermagor gewählt. Unterweger hat ihre Wurzeln im Mölltal und in Osttirol (kommt aus Ainet). Mit ihr übernahm erstmals eine Frau dieses Amt in der fast 140-jährigen Geschichte des Kärntner Bauernbundes. Seit 2021 ist sie bereits Kammerrätin in der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Kärnten und bringt daher umfassende Erfahrung in diese Funktion mit. Sie ist etwa in mehreren LK-Ausschüssen aktiv und leitet seit dem Vorjahr auch den LK-Ausschuss für Jugend, Bildung, Beratung und Agrarkommunikation. Kathrin Unterweger bewirtschaftet mit Gatten Martin den Jörgishof in Tscheltsch/Liesing auf 1.350 Meter Seehöhe, sie haben drei Kinder namens Marie, Luisa und Max. 

OVT: Frau Unterweger, wie sehr freut Sie die Wahl zur Bezirksobfrau?

Kathrin Unterweger: Ich nehme die Aufgabe mit Respekt und Motivation an. Ich muss natürlich vieles dazulernen um mich in dieser neuen Rolle einzubringen. Mit einem engagierten Team an meiner Seite freue ich mich auf gemeinsame Aufgaben und darauf, an ihnen zu wachsen.

Welchen Aufgabenbereich decken Sie als Bezirksobfrau nun ab? 

Die Aufgaben sind vielseitig – von der politischen Interessenvertretung, der Organisation von Veranstaltungen bis hin zu Netzwerktreffen. Allen voran steht natürlich auch der Dialog mit der Gesellschaft. Dabei geht es darum, Verständnis für die Landwirtschaft zu schaffen oder junge Menschen für die Landwirtschaft zu begeistern. Aber ich sehe mich auch als Ansprechperson für zwischenmenschliche Herausforderungen auf den Höfen, denn oft braucht es einfach ein offenes Ohr und ein gutes Gespräch.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen in der Landwirtschaft? 

Die Herausforderungen in der Landwirtschaft sind vielseitig und komplex. Neben dem Klimawandel, die zunehmenden Wetterextreme und damit verbundene Risiken, kämpfen wir auch mit der Zunahme von Schädlingen wie dem Borkenkäfer. Hinzu kommen wirtschaftlicher Druck, volatile Märkte, steigende Betriebskosten, wachsende Bürokratie. Der gesellschaftliche Bezug zur Landwirtschaft schwindet – und mit ihm das Verständnis für ihre Bedeutung. Nicht zuletzt gibt es noch soziale Herausforderungen, etwa innerbetriebliche Spannungen, aber auch die Sorgen, dass der Betrieb nicht in die nächste Generation übergeht. Neben all den Herausforderungen, die mein Team und ich natürlich auch thematisieren und versuchen zu lösen, gibt‘s aber auch etwas sehr Erfreuliches: Nach längerer Pause findet wieder ein Bezirksbauernball statt. Der Termin steht schon fest – 10. Jänner 2026 in Kötschach-Mauthen. Safe the Date!

Wie werden Sie generell die Schwerpunkte zwischen der Bezirksobfrau, der Milchbäuerin und der „Urlaub am Bauernhof“-Wirtin zeitlich setzen? 

So manches Mal ist es eine echte Challenge, die verschiedenen Rollen unter einen Hut zu bringen. Aber für mich gibt es eine klare Priorität: An erster Stelle steht meine Familie. Sie hält mir den Rücken frei und macht es überhaupt erst möglich, meine Funktion auszuüben. Alles andere versuche ich bestmöglich rundherum zu managen, auch wenn das manchmal ein bisschen Chaos mit sich bringt.

Auf Ihrem „Jörgishof“ setzen Sie ja auf Vielfältigkeit! 

Ein Großteil der Milch, die unsere elf Milchkühe geben, wird am Hof zu verschiedensten Produkten verarbeitet. Wir sind dankbar über die starke Nachfrage seitens der heimischen Gas-tronomie und des regionalen Handels. Mein persönliches Steckenpferd ist Urlaub am Bauernhof. Auch wenn wir etwas abseits liegen, holen wir uns durch die Gäste die Welt auf den Hof.

Welchen Wunsch hätten Sie privat?

Urlaub ist aufgrund unserer betrieblichen Strukturen oft zweitrangig, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es uns fehlt. Mein Wunsch ist, dass wir gesund bleiben und die Begeisterung für unseren Betrieb nicht verlieren und diese Leidenschaft auch an die nächste Generation weitergeben können – in der Hoffnung, dass eines unserer Kinder das weiterführt, was wir aufgebaut haben.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gerne noch abschließend gefragt?

Der OV ist eine tolle Möglichkeit, um regional gut informiert zu bleiben – kompakt und abwechslungsreich.

Kurz gefragt:

Kathrin Unterweger

(Liesing)

Bauernbund-Obfrau & Milchbäuerin

Sternzeichen: Skorpion

Ich höre gern (Musik): Austro Pop

Lieblingsgetränk: Naturtrüber Apfelsaft

Lieblingsblume: Margerite, Lavendel

Lebensmotto: Du kannst den Wind nicht ändern, aber du kannst die Segel anders setzen.