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30. Juni 2025

Mag. Michael Samitz

Mag. Michael Samitz (62) zeichnet auch heuer wieder für die 5. Jazz-Ensemble-Woche in Spittal verantwortlich. Diese findet nämlich vom kommenden Sonntag, 6., bis Samstag, 12. Juli, am Porciagymasium statt und wartet auch heuer wieder mit Größen der österreichischen Jazzszene auf. Der Pädagoge wurde 2019 auch mit der Spittaler Ehrenurkunde für sein engagiertes schulisches Tun ausgezeichnet. Samitz lebt mit seiner Frau Lydia in Seeboden, sie haben zwei Kinder namens Carina und Nico und eine Enkeltochter. 

OVT: Herr Samitz, die Jazz-Ensemble-Woche geht heuer bereits zum fünften Mal über die Bühne. Was war die Idee dahinter? 

Michael Samitz: Seit Jahren schon schwebte meinem Kollegen am Porciagymnasium Hans Lassnig und mir eine Art „Jazzakadedmie Oberkärnten“ vor. Vor sechs Jahren fragte mich ein Musikerkollege, ob wir nicht den bekannten Jazzbassisten Peter Herbert mit seinem Kurs nach Oberkärnten holen könnten, weil er beim Musikforum Viktring ausgeladen worden war. Ich erkundigte mich bei meinem Direktor Mag. Norbert Santner, ob wir an der Schule einen Jazzkurs durchführen dürften. Er bejahte sofort, und da ich selber Kontrabass spiele, begann ich mit Hilfe einiger Musikerinnen und Musiker aus Karlsruhe und Oberkärnten begeistert von der Idee, diesen Weltmusiker nach Spittal holen zu können, mit den Vorbereitungen.

Was können Sie unseren Lesern über die Jazz-Ensemble-Woche erzählen? 

Das Porciagymnasium verwandelt sich dabei in ein kreatives Zentrum des Jazz, in dem Musiker aus Deutschland und Österreich, auch Schüler aus den Gymnasien Spittal und Villach, eine intensive und inspirierende Woche erleben dürfen. Im Fokus stehen zwei herausragende Persönlichkeiten der österreichischen Jazzszene: Der international renommierte Jazzbassist Peter Herbert und seit vorigem Jahr auch die vielseitige Jazzsängerin Agnes Heginger geben ihr Wissen in einem vokalen und einem instrumentalen Kurs weiter. Ergänzt wird das hochkarätige Dozententeam heuer noch durch den Kärntner Ausnahme-Pianisten Tonč Feinig sowie den Bigband-Experten Hans Lassnig, der neben der kelagBIGband auch unsere hauseigene Spittaler Schülerbigband leitet, die ich vor 36 Jahren – mit ihm als Gründungsmitglied an der Trompete – gegründet habe.

Zu den Highlights zählen zwei Konzerte.

Den ersten Teil des Konzerts am Freitag gestalten die Dozenten in der Arena des Gymnasiums selbst in wechselnden Formationen: Peter Herbert, Agnes Heginger, Tonč Feinig, Hans Lassnig sowie Peter Herberts Frau Margarethe, Komponistin und Mitglied des renommierten Ensembles Extracello. Im zweiten Teil stehen mutige Kursteilnehmer gemeinsam mit Peter Herbert in eigens ausgewählten Duostücken auf der Bühne. Und auch am Samstag erklingt nochmals viel Jazz im Gymnasium. Sieben hervorragende Sängerinnen aus dem Oberkärntner Raum präsentieren mit Agnes Heginger ihre individuell erarbeiteten Songs – begleitet von Tonč Feinig. Im zweiten Teil stehen eigens arrangierte Bigband-Stücke auf dem Programm, die von den Teilnehmern der Instrumentalklasse gemeinsam mit Peter Herbert und Hans Lassnig erarbeitet wurden. Einen fulminanten Abschluss bildet wie letztes Jahr ein gemeinsames Stück aller Kursteilnehmer.

1989 gründeten Sie schon die Spittaler Schülerbigband. Was war Auslöser? 

Der Auslöser zur Gründung einer Schulbigband war die gegen Ende meiner Gymnasialzeit entstandene Begeisterung für den Jazz durch eine Schallplatte von Duke Ellington, die ich in der „Boutique Curiosa“ in Spittal kaufte. Mich faszinierten die Begegnung und gegenseitige Beeinflussung afrikanischer und europäischer Musiker in Nordamerika, aus der ja der Jazz entstanden ist, sowie die Bigband als Formation, in der ausgeschriebene Arrangements nach Noten gespielt werden, aber auch Platz für Individualität in Form von ohne Noten im Moment improvisierten Solos ist. In der Studienzeit hatte ich die Möglichkeit, etliche Bigbands live zu hören, wie in Graz die „Swingtime Bigband“ oder das „Vienna Art Orchester“, und als mich mein erster Direktor Dr. Hans Pichler 1988 fragte, ob ich am BRG Spittal ein Schulorchester gründen möchte, antwortete ich: „Ein klassisches Orchester gibt es schon in der Spittaler Musikschule, ich würde lieber eine Bigband aufbauen.“ 

Wie setzt sich die Schülerbigband zusammen? 

Die Spittaler Schülerbigband war von Beginn an eine schulübergreifende Musikformation mit Schülern aus BRG, BG, BORG, HAK und HLW Spittal. Das Instrumentarium reicht über die klassische Bigband-Besetzung hinaus und umfasst oft auch Blockflöte, Oboe, Fagott, Horn, Klarinette oder Geige, sogar Cello hatten wir schon dabei.

Sie standen auch als Musiker selbst auf der Bühne. Zieht‘s Sie noch dort hin? 

Als Musiklehrer ist es meiner Meinung nach wichtig, dass man auch selber musikalisch aktiv ist. Ich habe Gitarre und Akkordeon gelernt, zu Beginn meiner Studienzeit schon vor großem Publikum und mit einer Band eigene Stücke gespielt, von Beginn meiner Lehrerlaufbahn in Spittal sieben Jahre beim Chor „Vox Nova“ gesungen und über 20 Jahre bei „Manni M. und die Dixie Gang“ erstmalig den Kontrabass gezupft. Einige Jahre lang gab es die Gruppe „SP Jazz 5“ aus Lehrern und Schülern oder die Formation „Hoch4Glanz“, mit der wir viel experimentierten und eigene Stücke entwickelten. Heute spiele ich immer noch in einigen Musikgruppen mit, etwa in der Bigband Gmünd. In der Spittaler Schülerbigband darf ich mein Trauminstrument – das Tenorsaxofon – spielen, das ich allerdings nicht so gut beherrsche. Mit Monika Peitler, Hans Kofler und Hans Laubreiter gibt es seit zwei Jahren eine Band in der wir alle Stücke selbst erarbeiten, sehr spannend! 

Andererseits: Welchen Wunsch haben Sie privat noch? 

Ich würde gerne – sofern das die politische Situation dann zulässt – in meinem Pensionsantrittssommer mit ein paar Freunden und zwei Wohnmobilen über Ungarn, Rumänien, die Türkei, Syrien und Israel nach Ägypten fahren, um an meinem 65. Geburtstag, also am 2. August 2027, um 10 Uhr Vormittag in Luxor die über fünf Minuten lange totale Sonnenfinsternis live zu erleben. Danach würde ich gerne die Königsgräber und die Pyramiden in Gizeh besichtigen und über Nordafrika und Sizilien wieder heimfahren. … wenn wir das alles schaffen, bleib ich den Rest meines Lebens vielleicht daheim.

Und wie gefällt Ihnen der OVT gerne noch abschließend gefragt? 

Gut, wenn er sich für Geschichten wie meine interessiert!

 

 

Kurz gefragt:

Mag. Michael Samitz 

(Seeboden)

Mitorganisator   

Sternzeichen: Löwe

Ich schaue gern (TV, Film): Star Wars, Herr der Ringe … geniale Filmmusiken!

Lieblingsgetränk: Zurzeit
unser selbst gemachter (von meiner Frau und ihrer Freundin) Hollersaft. Sonst auch gerne ein Craft-Bier oder ein gutes Gläschen Wein aus Österreich.

Lieblingstier: Murmeltier

Kleines Laster: Ich esse zu gerne (z. B. Kärntner Speck und Käse …)