Roland Posani (70) betreibt mittlerweile seit drei Jahrzehnten mit seiner Gattin und „Kräuter-Bäuerin“ Theresia eine Imkerei am Rupitsch-Hof in der Gemeinde Großkirchheim auf 1.100 Meter. Den gebürtigen Gmündner führte seinerzeit sein Beruf ins Mölltal: Er absolvierte die Berufsschule in Spittal, arbeitete danach als Verkäufer in einem Elektrogeschäft und kam durch Arbeitskollegen schließlich zur Gendarmerie. Seine erste Dienststelle war Winklern im Mölltal, wo er seine Gattin kennenlernte und heiratete. 1990 kam er zur Polizeistation in Heiligenblut am Großglockner und blieb dort bis zum Pensionsantritt 2016. Die beiden haben zwei erwachsene Töchter. Zur Imkerei kam Roland einst über seinen Schwiegervater.
OVT: Herr Posani, wie blicken Sie bislang aufs heurige Bienenjahr zurück? Wird‘s ein gutes Honig-Jahr in Sachen Qualität und Quantität?
Roland Posani: Das heurige Jahr war mein bestes Honigjahr meiner 30-jährigen Imker-Zeit. Die Qualität ist sehr gut.
Welche Arbeiten stehen nun für die nächsten (kalten) Monate an?
Viel Arbeit gibt es nicht mehr. Die Bienenvölker sind aufgefüttert, die Hauptbehandlung gegen die Varroamilbe ist abgeschlossen. Der geschleuderte Honig ist abzufüllen. Anfang November ist noch eine Restentmilbung durchzuführen, dann gehen die Völker in die Winterruhe.
Im Herbst stehen auch die „Kärntner Bär“-Prämierungen an? Im Vorjahr 2024 haben Sie einen „Bären“ gewonnen. Wäre heuer nicht der Titel zu verteidigen?
Eine Titelverteidigung wird es wahrscheinlich nicht geben. Ich habe natürlich heuer wieder in Kärnten teilgenommen und Proben zur Honigprämierung eingesandt, aber diesmal nehme ich auch an der österreichweiten Honig-Prämierung in Wieselburg teil. Mal -sehen, wie mein Honig dort bewertet wird.
Sie sehen sich aber dennoch als Hobby-Imker! Wie erklären Sie uns das?
Ich bin Imker mit Leib und Seele. Ich habe zwölf Bienenvölker und bin somit ein kleiner, aber feiner Hobby-Imker.
Sie betreiben die Imkerei ja -gemeinsam mit ihrer Gattin. Teilen Sie sich die Arbeit auf? Spielen die Kräuter ihrer Gattin ebenfalls eine Rolle?
Ich mache die Arbeiten am Bienenvolk bis zur Ernte fast alleine. Aber beim Honigernten hilft sie mir natürlich. Meiner Meinung nach sind aber auch die Kräuter und Blumen im Garten und rund ums Haus sehr wichtig. Sie geben dem Blütenhonig den einzigartigen Geschmack und Aroma, denke ich. Denn jeder Honig schmeckt anders.
Ihr Schwiegervater war dereinst auch Ihr Lehrmeister! Wie konnte er denn Ihr Interesse für die Bienen damals wecken?
Ich habe meinem Schwieger-vater über die Schulter geschaut. Mich hat fasziniert, wie eine Biene, nämlich die Königin, ein ganzes Bienenvolk mit circa 20.000 „Untergebenen“ regiert und im Stock eine Ordnung herrscht. In weiterer Folge haben wir – meine Gattin und ich – ihrem Vater auch bei der Honigernte geholfen. Er hatte ca. 50 Bienenvölker und da war sehr viel Arbeit und Fleiß -nötig. Und so kamen wir zur Imkerei. Als mein Schwiegervater im Alter von 92 Jahren verstorben ist, haben wir mit drei Bienenvölkern begonnen zu imkern.
Seit 2018 sind Sie auch Obmann des Bienenzuchtvereins Großkirchheim-Heiligenblut. Wie setzen Sie die Schwerpunkte diesbezüglich?
Mitgliederinformation, Weitergabe von interessanten Neuigkeiten. Gerade bei den Bienen gibt es immer wieder neue Situationen. Es ist nicht jedes Jahr gleich. Für mich gilt der Spruch: „Die Biene, das unbekannte Wesen.“ Eine wichtige Tätigkeit ist die Varroa-Behandlung. Denn nur gesunde und starke Bienenvölker sind die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Bienenjahr, und das vermittle ich den Mitgliedern vom Bienenzuchtverein.
Andererseits: Welchen Wunsch hätten Sie eventuell privat noch? Wär‘s eine Weltreise oder doch etwas ganz anderes?
Mein größter Wunsch ist die Gesundheit und ein glückliches Leben mit meiner Gattin – und dass ich noch lange bei meinen Bienen sein kann.
Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“? Zudem hätten Sie zu ihm auch einen direkteren Bezug aus seinen Anfangstagen!
Die Zeitung ist sehr informativ und deckt viele Themen ab. Den Anzeigenteil lese ich auch. Wir haben schon einiges gefunden. Ich habe in den Anfangsjahren des „Oberkärntner Volltreffer“ aus dem Oberen Mölltal berichtet.
Kurz gefragt:
Roland Posani (Großkirchheim)
Hobby-Imker & Pensionist
Sternzeichen: Waage
Ich höre gern: Böhmische Blasmusik, Schlager und Volksmusik
Lieblingsgetränk: Ein gepflegtes Glas Wein
Lieblings-„Kräutl”: Teemalve und Almwermut
Lebensmotto: Denke stets – positiv, dann kann dich im Leben kaum was erschüttern.