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15. Mai 2025

Baustein um Baustein für das Pfarrhaus

Das engagierte Pfarrgemeinderats-Team der Pfarre Weißbriach hat sich zum Ziel gesteckt, das alte katholische Pfarrhaus aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken. Die Mittel zur Renovierung des denkmalgeschützten Gebäudes sollen zum Teil über eine Spendenaktion aufgebracht werden.

Am Start für die ersten Sanierungsarbeiten, die PGR-Mitglieder Peter Ebner, Nadine Memmer, Obmann Harald Brenndörfer und Vevi Mösslacher.

Das alte katholische Pfarrhaus in Weißbriach ist ein historisches Kleinod, hat aber in den letzten Jahrzehnten leer gestanden und ist deshalb sanierungsbedürftig. Der Pfarrgemeinderat rund um Obmann Harald Brenndörfer hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, das historische Gebäude wieder herzurichten und für kirchliche Anlässe zu nutzen. Es gibt große Pläne: das idyllische Plätzchen bietet sich als Hochzeits-Location an, auf der danebenliegenden Wiese wird jedes Jahr ein großer Kirchtag gefeiert, ein Raum soll nach der Sanierung für Jungschaar, Sternsinger oder Veranstaltungen der Pfarrgemeinde genutzt und in einer neuen Küche könnten Agapen vorbereitet werden.  „Vor allem brauchen wir dringend einmal ordentliche sanitäre Anlagen, denn wenn wir eine Hochzeit feiern, müssen die Gäste bis zum nächsten Gasthaus fahren“, erzählt Brenndörfer. Noch liegt aber viel Arbeit vor dem PGR-Team, das bei der Renovierung mit den Handwerkern aus der Umgebung selbst mit Hand anlegen will. So eine Sanierung kostet Geld, vor allem, weil das Haus unter Denkmalschutz steht. „Wir versuchen unser Vorhaben über das Bundesdenkmalamt und die Diözese zu finanzieren, aber einen großen Teil der benötigten 120.000 Euro müssen wir selber aufbringen“, sagt der PGR-Obmann. Viele Stunden an Eigenleistung werden von Seiten der Pfarrgemeinderäte aufgebracht. Um den Umbau zur Gänze zu finanzieren, haben sie auch eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Wer einen „Baustein fürs Pfarrhaus“ beitragen möchte: es gibt ein Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Großglockner-Weissensee (IBAN: AT 81 3956 1000 0814 2770; Infos auf www.pfarreweissbriach.at).

Historisches Juwel

Wie alt das alte Pfarrhaus nun wirklich ist, würde man selbst gerne genau wissen, sagt Pfarrgemeinderätin Nadine Memmer. Aber bereits in 15. Jahrhundert fand zumindest die Kirche Erwähnung in den Reisetagebüchern des Paolo Santonino (Ein Theaterstück über das Sittenbild im Gailtals auf Basis der Aufzeichnungen Santoninos wurde vor nicht allzu langer Zeit nach der Feder Engelbert Obernosterers auf Schloss Möderndorf aufgeführt). Das Pfarrhaus dürfte von 1760 bis 1780 errichtet worden sein. Bei so viel Historie ist es nicht verwunderlich, dass die Arbeit nie ausgeht, weiß PGR-Obmann Brenndörfer. Eine der drei Kirchenglocken ist über 700 Jahre alt und derzeit in Holland zur Reparatur. Als nächste „Baustelle“ nennt er die alte aber interessante Orgel, die Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. Sie sollte zerlegt, generalüberholt und vom Holzwurm befreit werden. Der Pfarrgemeinderat zeigt sich voll Tatendrang. Diese Woche soll bereits ein Minibagger anrollen und die groben Vorarbeiten für die Pfarrhaus-Sanierung leisten. Bereits am 14. Juni wird in der Kirche eine Firmung gefeiert, 14 Tage später der Kirchtag mit über 200 Leuten, „der natürlich von beiden Konfessionen gut und gerne besucht wird“, schmunzelt Brenndörfer.