Der Advent ist nicht nur Vorbereitungszeit auf Weihnachten, sondern auch Beginn des neuen Kirchenjahres. Brauchtum und Symbolik sind in dieser Zeit besonders ausgeprägt, auch einiger Heiliger wird auf besondere Weise gedacht.
Das Wort „Advent“ kommt vom lateinischen „adventus“ und bedeutet „Ankunft“ – im christlichen Glauben gemeint ist damit die Ankunft des Heillands und das hingehen auf das Fest seiner Geburt – Weihnachten. In der katholischen und der evangelischen Kirche beginnt mit dem ersten Adventsonntag auch ein neues Kirchenjahr. Da die Adventzeit nach ursprünglichem christlichem Verständnis wie die Fastenzeit als Bußzeit galt und auch 40 Tage lang dauerte, ist auch die liturgische Farbe wie jene der Fastenzeit violett. Der Charakter der Buße und Umkehr drückt sich heute noch in den adventlichen Messfeiern oder den violetten Messgewändern aus. Früher hieß es: „Kathrein sperrt den Tanz ein“ (25. November), deshalb fanden in der Regel in der Adventzeit keine Bälle statt – etwas, das ich heute geändert hat. Der dritte Adventsonntag ist der sogenannte „Gaudete-Sonntag“ (freut euch!). Die Farbe rosa soll diese Freude zum Ausdruck bringen, deshalb ist beim klassischen Adventkranz die dritte Kerze rosafarben.
Die Heiligen des Advent
Zu Beginn der Adventzeit stehen die Heiligen Barbara und Nikolaus im Mittelpunkt, um sie dreht sich das Brauchtum auch heute noch sehr stark. Am 4. Dezember ist der Gedenktag der hl. Barbara, der Schutzpatronin des Bergbaus. Die Legende besagt, dass sie als Tochter eines reichen Kaufmanns aus Nikomedien (heute Izmit, Türkei) in einem Turm gefangen gehalten wurde, weil sie sich hatte taufen lassen. Auf dem Weg in die Gefangenschaft verfing sich in ihrem Kleid ein Kirschzweig, den stellte Barbara in einen Wasserkrug und er blühte auf an dem Tag als sie hingerichtet werden sollte. Darauf geht der Brauch zurück, Barbarazweige zu schneiden und an einem warmen Ort in eine Vase zu stellen. Der hl. Nikolaus (6. Dezember) ist einer der bekanntesten Heiligengestalten, vor allem bei Kindern, als deren Patron er gilt. Nikolaus war im vierten Jahrhundert Bischof von Myra in Kleinasien, er galt als Helfer und Menschenfreund und Gabenbringer. Rund 3.000 Nikoläuse sind jährlich in Kärnten unterwegs. Der 7. Dezember ist der Gedenktag des hl. Ambrosius, dem Schutzheiligen der Krämer, Imker, Wachszieher und Lebkuchenbäcker sowie der Bienen und Haustiere. Der 8. Dezember ist in der Katholischen Kirche das Hochfest der Gottesmutter Maria – Mariä Empfängnis. Der 13. Dezember ist der Festtag der hl. Lucia. Der Legende nach versorgte die hl. Lucia vor über 1.700 Jahren als junges Mädchen heimlich die verfolgten Christen in ihrer Heimatstadt Syrakus auf Sizilien. Weil es in den Katakomben so dunkel war, setzte sich Lucia eine Lichtkrone mit Kerzen auf, um die Hände frei zu haben und so die Lebensmittel verteilen zu können.