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17. Juli 2025

Steinadlerjunges „Zirki 25“ hilft den Forschern

Vor einigen Tagen gelang im Zirknitztal in der Gemeinde Großkirchheim ein bedeutender Meilenstein für den Greifvogelschutz: Erstmals wurde ein junger Steinadler im Kärntner Teil des Nationalparks Hohe Tauern erfolgreich mit einem GPS-Sender ausgestattet. „Zirki 25“ soll nun Daten für die internationale Steinadlerforschung liefern.

„Zirki25“ nach erfolgter Besenderung. Foto: Franz Rührlinger

„Zirki 25“ ist ein „Adlermädchen“ – ein Jungvogel, der zum Zeitpunkt der Besenderung etwas 50 Tage alt war. Der GPS-Sender wurde ihr passgenau wie ein Sportklettergurt angelegt – eine bewährte Methode, die den Vögeln maximale Bewegungsfreiheit gewährt. Zusätzlich wurde der Jungvoel beringt, vermessen und es wurden genetische Proben entnommen. In rund 20 Tagen wird die junge Steinadlerin voraussichtlich ausfliegen und ihre ersten selbstständigen Flüge im Nationalpark unternehmen. Mit dem Sender ausgestattet, liefert sie künftig wertvolle Daten über ihre Flüge und Lebensweise.

Jahrelang in den Alpen unterwegs

„Zirki 25“ ist damit Teil eines internationalen Steinadler-Forschungsprojekts. Ziel dieses Projekts ist es, durch satellitengestützte Besenderung junger Adler tiefere Einblicke in Raumverhalten, Wanderbewegungen, Überlebensstrategien und mögliche Mortalitätsursachen zu gewinnen. Sollte Zirki25 überleben – was in freier Wildbahn keineswegs selbstverständlich ist –, wird sie in den kommenden Jahren entscheidend zur Erweiterung der Forschungsdaten beitragen. Im Herbst oder auch erst im kommenden Frühjahr wird sie das elterliche Revier verlassen und sich auf eine mehrjährige Wanderung durch den gesamten Alpenraum begeben. Erst im Alter von etwa vier bis fünf Jahren suchen sie sich ein eigenes Revier und bilden ein Paar. Für Nationalpark Ranger und Wildtierhüter Gerald Lesacher, der das Projekt im Gelände unterstützte, war „Zirki 25“ selbst in den Händen zu halten, ein ganz besonderer Moment. „Als jemand, der täglich im Revier unterwegs ist, kenne ich die Horststandorte und beobachte viele Brutpaare über Jahre hinweg. Dass unser Beitrag nun Teil eines internationalen Forschungsprojekts ist, erfüllt mich mit Stolz“, so Lescher.

Meilenstein für den Artenschutz

„Die erfolgreiche Besenderung von ‚Zirki 25‘ stellt einen bedeutenden Meilenstein für den notwendigen Artenschutz im Nationalpark Hohe Tauern dar. Als international anerkanntes Schutzgebiet sehen wir es als unsere zentrale Aufgabe, bedrohten Arten wie dem Steinadler nicht nur einen sicheren Lebensraum zu bieten, sondern auch das wissenschaftliche Verständnis ihrer Lebensweise aktiv zu erweitern“, so NP-Chefin Barbara Pucker. Die Besenderung fand in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie und der Konrad Lorenz Forschungsstelle der Universität Wien statt und wurde von der international renommierten Adlerforscherin Dr. Petra Sumasgutner geleitet.