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18. September 2025

Michael Lederer

Michael Lederer (69) ist seit 2006 als Hobby-Sammler mit seinem „Greifenburger Raritäten“-Laden im Oberen Drautal daheim. Der gelernte Einzelhandelskaufmann, der mittlerweile seit Jahren in Pension ist, hat in seiner Sammlung auch spezielle Schmuckstücke dabei. Als Antiquität bezeichnet man übrigens einen sammelwerten Gegenstand, meist künstlerischer oder kunsthandwerklicher Art, der je nach Stilrichtung mindestens 100 Jahre, zuweilen aber auch nur mehr als 50 Jahre alt ist. Michael Lederer lebt mit Ehefrau Mirjana in Greifenburg.

Hobby-Sammler Michael Lederer präsentiert zwei seiner Schmuckstücke, einen kleinen römischen Statuenkopf und eine byzantinisch-römische Öllampe – beide über 1.000 Jahre alt.

OVT: Herr Lederer, wann entdeckten Sie Ihre Leidenschaft für Antiquitäten?

Michael Lederer: In meinen frühen 20er-Jahren hatte ich meine ersten Berührungspunkte in Wien. Als ich eine Wohnung eingerichtet habe, machte ich Bekanntschaft mit einer Gräfin, da wurden wohl meine Sinne für alte Kaffeekannen oder gestickte Vorhänge geweckt. Der endgültige Auslöser war damals ein weiterer Bekannter, der mir eine Sitzgarnitur aus der Gründerzeit (ca. um 1900) schenkte. So erfolgte einst der Startschuss, und diese Leidenschaft ist bis heute ungebrochen.

Seit 2006 betreiben Sie Ihre „Greifenburger Raritäten“, gehen aber in der Zwischenzeit einen etwas anderen Weg. Wie würden Sie ihn erklären? 

In den letzten zehn Jahren habe ich mich nämlich auf kleinere und wertvollere Sachen spezialisiert. Zum Beispiel auf keltisch- oder byzantinisch-römische Artefakte, die über 1.000 Jahre alt sind. Sei‘s Rebmesser, Dolch, Öllampe, ein kleiner Türverzierungs-Rundstein oder viele Münzen. Als Kontrast dazu ist mir aber auch unsere Kärntner Geschichte wichtig, weshalb ich auch Bilder, Gegenstände oder Spruchtafeln rund um die Kärntner Volksabstimmung von 1920 habe. Stolz bin ich aber auch auf ein Paar Skier aus den 1950er-Jahren, auf denen „World Champion“ steht und diese vielleicht Sieger-Brettln waren. 

Was haben Sie sonst noch in Ihrem Fundus?

Ich habe auch viele alte Vinylplatten von Mozart, alter Volksmusik, Peter Alexander, Cindy & Bert, Stevie Wonder – oder Original-Singles der Beatles, wie „Lady Madonna“, „Yellow Submarine“. Gerne will ich eine Weihnachtskarte von 1914 auch erwähnen. Darauf sieht man nämlich ein Konterfei von Kaiser Franz-Josef, plus Weihnachts-Sprücherl. Wen so etwas interessiert, kann mich gern unter der E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. kontaktieren. Darüber hinaus könnte ich zu anderen Sachen noch genauer nachrecherchieren. Da ich aber alles bloß hobbymäßig mache, lasse ich‘s als Pensionist ruhiger angehen! 

Es gibt für Sie aber auch ein besonderes Schmankerl darunter?

Das stimmt. Ein kleiner römischer Statuenkopf, den ich von einem bereits verstorbenen Freund bekam. Zwischen uns hat es einfach von Anfang gepasst. Deshalb ist dieses „Souvenir“ unverkäuflich, hat für mich einen rein ideellen Wert.

Worauf legen Sie bei all Ihren Antikwaren stets großen Wert?

Mir ist die Originalität eines Objekts, auch mit Fehlern, das Wichtigste. Was ich aber nicht will, ist, dass es ausschließlich Antiquitäten sind, sondern insbesondere auch sammelwürdige Gegenstände. Deswegen besteht auch meine Kundschaft seit Jahren fast nur noch aus echten Sammlern, mit denen ich mich auf Augenhöhe austauschen und ebenso verhandeln kann. Echte Sammler – die gibt es heutzutage leider nur noch ganz wenige.

Nächstes Jahr feiern Sie ja quasi 20-jähriges Jubiläum. Dazu hätten Sie auch etwas am Herzen.

Ja, denn viele Leute brachten mir im Lauf dieser zwei Jahrzehnte so viele Sachen, die ich letztlich erwerben konnte, oder sie haben sie mir einfach geschenkt. Bis dato ist mir z. B. ein Herr im Gedächtnis, der mir gleich zu Beginn ein tolles Bild brachte – und von dem ich so gut wie nichts weiß! Ihnen allen möchte ich gern einmal danke sagen, weil es keine Selbstverständlichkeit war und ist.

Welchen Wunsch hätten Sie denn noch?

Insbesondere einen, dass nämlich meine „Schmuckstücke“ nach mir in gute Hände kommen. Diesbezüglich bringt sich auch der eine oder andere schon in Startposition. Für mich privat wiederum, dass meine Gattin und ich gesund bleiben. Ansonsten habe ich alles.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gerne final gefragt?

Er ist ein sehr informatives Medium für Oberkärnten. Daher freue ich mich auf die Dienstage, wenn er wieder ins Haus kommt.

Kurz gefragt:

Michael Lederer
(Greifenburg)

Altwaren- und Antiquitäten-Sammler

Sternzeichen: Wassermann

Ich schaue gern (TV, Film): vor allem Dokus

Lieblingsgetränk: Holundersaft

Lieblingspflanze: Oleander

Kleines Laster: „I tua gern red‘n!“