Hisst Lienz eine „Friedensfahne“?

„In einer Zeit, in der inter-national wieder verstärkt militärische Lösungen angedacht werden, sprechen wir uns klar für Frieden, Dialog und konsequente Einhaltung der Neutralität als neutraler Bestandteil der österreichischen Verfassung aus“, sagte Christiana Lassnig von der MFG in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Sie forderte in ihrem Antrag, die „Friedensfahne“ an der Liebburg zu hissen. Ergänzung: Die Botschaft solle man jetzt – in der Weihnachtszeit – senden. Die Gemeinderäte stellten sich in der Folge die Frage: Wie schaut die „Friedensfahne“ überhaupt aus? Ein paar Mandatare zückten in der Sitzung das Handy – und gaben die Frage an Google oder ChatGPT weiter. Das Ergebnis: Es gibt mehrere Optionen. Variante 1: Eine Regenbogenfahne mit

der Aufschrift „Peace“ oder „Pace“. Variante 2: Eine blaue Fahne mit einer weißen Taube. Letztere würde Manuel Kleinlercher von der FPÖ gefallen. „Bei einer blauen Fahne an der Liebburg wäre ich dabei“, sagte er mit einem Augenzwinkern. Für Lassnig wäre die „Friedensfahne“ jedoch eine „weiße Fahne“: „Ein Symbol, das jeder auf der ganzen Welt kennt.“

Bgm. Elisabeth Blanik kann einer weißen Fahne jedoch nichts abgewinnen: „Das heißt für mich Übergabe.“ International bedeutet eine weiße Fahne die Kapitulation. Mit einer sofortigen Umsetzung konnte sich Blanik per se nicht anfreunden: „Jetzt haben wir bei der Liebburg den Adventkalender.“ Die Bürgermeisterin schlug vor, dass sich der Sozialausschuss mit dem Anliegen befassen möge. Der Gemeinderat segnete diese Vorgehensweise ab.