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25. August 2025

Riesenzecke in Osttirol entdeckt!

Hyalomma marginatum - Riesenzecke in Osttirol entdeckt – das Labor Dr. Gernot Walder untersucht das seltene Spinnentier auf mögliche Erreger und Herkunft.

Foto: Labor Dr. Walder

In Tirol wurde vergangene Woche erstmals eine sogenannte Riesenzecke nachgewiesen: Das Tier war auf einem Pferd in der Gemeinde Lavant aufgefallen, die Besitzerin schickte es zur Bestimmung an das Infektionslabor in Außervillgraten. Dort wurde es als eine Zecke des Hyalomma marginatum Komplexes identifiziert. „Die Zecke wird derzeit genau untersucht, um sie taxonomisch exakt einzuordnen, allfällige Krankheitserreger zu identifizieren und eventuelle Aufschlüsse über ihre Herkunft zu erhalten“ erklärt Dr. Gernot Walder. Die Forschungsgruppe untersucht derzeit das betroffene Gebiet, um zu entscheiden, ob es sich hier um ein eingeschlepptes Exemplar oder einen neu etablierten Naturherd handelt. „Bisher wurde keine weitere Zecke der Gattung Hyalomma nachgewiesen, die Wetterbedingungen waren aber für Zeckennachweise in den letzten Tagen ungünstig“ erklärt der Facharzt. Die Felduntersuchungen werden bei wärmerem und trockenerem Wetter fortgesetzt, „aufgrund der klimatischen Gegebenheiten ist die Existenz eines lokalen Standvorkommens aber wenig wahrscheinlich“.

Zecken der Gattung Hyalomma kommen eigentlich in trockenen Steppen- und Buschgebieten des Mittelmeer- und Schwarzmeergebietes vor, Ihre Verbreitung erstreckt sich bis in den Süden Russlands, Turkmenistan und Pakistan. In Europa finden sich die größten Vorkommen von Bosnien und Serbien südwärts über den Balkan. Im Friaul, im Veneto, im Trentino und im Tessin erreichen Naturherde den Alpenrand. In Österreich wurden bisher nur eingeschleppte Exemplare beobachtet, die meist durch Personen- und Güterverkehr, fallweise auch durch Zugvögel hierher transportiert wurden.

Wenn Sie eine Hyalomma-Zecke finden: 

  • bitte unverzüglich dokumentieren (Ort, Datum, Wirt) und Zecke schonend entfernen. 
  • Die Zecke bitte weder thermisch, noch chemisch behandeln oder zerdrücken.
  • Die Zecke in einen verschließbaren Behälter geben
  • Kontaktieren Sie bitte direkt das Labor Dr. Gernot Walder, wir kümmern uns um die Zecke