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OVT Interviews der Woche


Stefan Hierländer (Greifenburg)

Der 23-jährige Stefan Hierländer spielt seit letztem Sommer - von Salzburg kommend - in der 2. Bundesliga in Deutschland bei Red Bull Leipzig. Mit den Salzburgern Bullen wurde er 2012 und 2014 jeweils Österreichischer Meister und Cupsieger. Doch seine Fußballerkarriere begann der Drautaler als Jugendlicher beim SV Greifenburg, gefolgt vom SV Spittal/Drau, FC Kärnten und im Sommer 2008 war er kurz auch bei Sampdoria Genua.
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Armin Ivants

OVT: Herr Ivants, 100 Jahre FF-Draßnitzdorf - ein besonderes Jubiläum?
Armin Ivants: Die FF-Draßnitzdorf, gegründet 1912, ist die jüngste unter den drei Wehren Dellachs. Denn die FF Stein hatte die Geburtsstunde 1906 und in Dellach gibt es die Feuerwehr seit 1875. Wir diesen 100er natürlich voll gefeiert. Und die FF-Draßnitzdorf durfte als Bonus einen FF-Wettbewerb veranstalten, bei dem die besten Gruppen aus dem Bezirk Spittal ihr Können zeigten.

Welche Ziele verfolgen Sie bei allen Feuerwehren?
In meiner Funktion als Abschnittskommandant bei allen 19 Wehren versuche ich, immer sehr kameradschaftlich und nach Bedarfsfall zu handeln. Selbstverständlich gibt es viele Wünsche von allen, doch dafür braucht es leider auch Geld! Wenn beispielsweise eine Bergeschere 18.000 Euro kostet, ist das gegenseitige Verständnis unter den Kommandanten dafür, dass nicht jede Wehr alles haben kann, das wichtigste Element.

Hat sich das Aufgabenfeld der Feuerwehr im Vergleich zu früher verändert?
Heutzutage geht es zunehmend in Richtung der technischen Einsätze einerseits, zum anderen spielen die Wetterkapriolen eine maßgebliche Rolle, ob nun Waldbrand, Unwetter, etc. Der klassische Haus- oder Hofbrand ist seltener geworden.

Hat sich das Bewusstsein der Bürger für Brandgefahren geändert?
Ja. Aber auch wir tragen dazu bei: vor einigen Jahren machten wir mit einer Rauchmelder-Aktion mit der FF-Draßnitzdorf  mobil, wir verteilten 180 Stück kostenlos an die Bevölkerung. Heuer haben wir mit allen drei Wehren der Gemeinde eine neuerliche Aktion gestartet und konnten so in Summe fast 400 dieser im Extremfall lebensrettenden Geräte an den Mann und andie Frau bringen.

Welche Einsätze sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Na ja, vielleicht die Wespen-Einsätze, wir durften allein im Vorjahr 16 Mal dafür ausrücken. Nur, wie verhält man sich wirklich richtig, denn an und für sich wäre es ja Angelegenheit des Kammerjägers. Aber wenn laut Gesetz Gefahr in Verzug oder öffentliche Institutionen betroffen- sind, ist es FF Sache.- Der „schlimmste“ Einsatz war der Großbrand bei der Firma Europlast, wo 2005 durch eine geplatzte Hydraulik-leitung die gesamte Produktionshalle vernichtet wurde. Alle Feuerwehren des Abschnittes standen damals im Einsatz.

Haben Sie einen speziellen Wunschtraum?
Persönlich ist es natürlich die Gesundheit, bei der Feuerwehr haben wir in den letzten Jahren eigentlich schon viel erreicht – ich denke da an die Anschaffung des neuen Löschfahrzeuges und an die Fertigstellung unseres Rüsthauses. Schön wäre es natürlich, wenn auch noch das geplante „Feuerwehr-Marterl“ auf der Weinberger Alm, hoch über dem Drautal, Wirklichkeit werden würde. Und sonst – Wünsche gehen ja bekanntlich nie aus …

Peter Lederer

Herr Lederer, seit wie vielen Jahren begeistert Sie Schach schon?
Ich habe mit einigen Freunden 1976 den Schachklub Kötschach-Mauthen gegründet, im selben Jahr mit Schulschachunterricht in der HS Kötschach-Mauthen begonnen, also gut dreieinhalb Jahrzehnte.

Josef Sattlegger

Der 52-jährige Josef Sattlegger hat sich der Förderung der heimischen Kultur verschrieben, ob als Obmann des Chors „belcanto . Stimmen aus Greifenburg“, beim Alpinfolk-Quartett „de.Viere.do“ oder bei der Theatergruppe- Berg im Drautal. Hauptberuflich leitet der Drautaler die Bankstelle in Berg. Josef Sattlegger lebt mit seiner -Lebensgefährtin in Greifenburg. Er ist zweifacher Vater Sarah, 21, und Jeremias, 19.

Herta Kerschbaumer (Lamnitz)

Die 67-jährige Herta Kerschbaumer hat sich sehr in den Dienst der kirchlichen Öffentlichkeit gestellt. Die Mölltalerin ist Mesnerin in der Pfarrkirche Rangersdorf und in der bekannten Wallfahrtskirche „Marterle“. Herta Kerschbaumer ist Mutter von zwei Söhnen namens Andreas und Alfred, der sie auch zur Oma ihres Enkels Matthias machte.

Werner Ritzinger (Mühldorf)

Der 54-jährige Werner Ritzinger widmet sein Leben zu einem großen Teil dem heimischen Brauchtum. Der Mölltaler ist seit 2000 Obmann der „Dorfmusik Mühldorf“. Hauptberuflich ist die Schiene sein Zuhause. Werner Ritzinger lebt mit Gattin Angelika in Mühldorf.

Herwig Franz Nickl (Irschen, Kuala Lumpur/Malaysia)

Den 46-jährigen Herwig Franz Nickl verschlug es ursprünglich nach China. Heute leitet  er erfolgreich die Großbäckerei Hiestand in Malaysia. Der gebürtige Simmerlacher lebt mit seiner aus Hingapur stammenden  Gattin Alice Seah Sai Huang  und Tochter Natascha in Kuala Lumpur. Ihre Hochzeit feierten sie jedoch 1991 im Kräuterdorf Irschen.

OVT: Herr Nickl, warum verließen Sie mit 22 Jahren denn Oberkärnten?

Herwig Franz Nickl: Es war wie ein kleiner Traum eines jungen Burschen,  ins Ausland zu gehen und die Welt zu sehen, andere Kulturen kennen zu lernen. Einfach ein wenig unternehmenslustig zu sein und was Neues zu sehen. Natürlich auch der Traum vom Geld verdienen und mal ein eigenes Haus zu besitzen.

Wie oft kommen Sie ins heimatliche Drautal?
Ich versuche mindestens einmal im Jahr meine Heimat zu besuchen, um wieder neue Energie zu tanken. Im Jahr 2000 erhielt ich übrigens beim „2. Irschner Heimattreffen“ eine Ehrenkunde  - die hat bei mir einen Ehren-Platz!

Wie unterscheidet sich die Mentalität zwischen Österreichern und Malayen?
Die Mentalität unterscheidet sich sehr. Die Leute in Malaysia sind stark familien- orientiert. Es ist ein nettes und angenehmes Gefühl wie sich die Einheimischen mit uns verstehen. Nach so vielen Jahren in einem Land hat man selbstverständlich auch die Sprache schon ein wenig gelernt. Zudem ist es ein Vorteil, wenn man in der Landessprache kommunizieren kann.

Wie würden Sie ihren Aufgabenbereich in Malaysia beschreiben?
Mein Aufgabenbereich ist die gesamte Geschäftsleitung der Firma. Mein Tag beginnt um 5 Uhr morgens im Büro mit E-mails, ca. 300 pro Tag, danach sind Meetings und andere Trainings mit Backvorführungen an der Reihe und um 16.30 Uhr ist der Tag zu Ende. Zurzeit sind wir gerade im Aufbau einer neuen Großbäckerei mit sechs  vollautomatisierten Bäckerei-Linien. In zwei Jahren soll es fertig sein. Ich bin sehr viel auf Reisen, fast jede Woche in einem anderem Land. Am Anfang war das  „cool“, aber nach einer Weile geht es schon an die Substanz des Körpers. So ein „managing-director“ zu sein, hört sich gut an -  aber es ist harte Arbeit und es geht alles nur noch um das Geld. Umsätze und Gewinn sind das Motto unserer Aktionäre.

Sie erlebten  auch berufliche Jahre, die kein „Zuckerschlecken“ waren?
Ja. Das war von 1997 bis 1999. Damals war ich total am Boden, bin mit ca. 20 Euro  in der Tasche herumgelaufen. Es war eine meiner schwierigsten Zeiten, aber diese Zeit hat mich geprägt und dadurch habe ich auch wieder große Erfahrungen gesammelt. Es ist halt mal so im Leben, es gibt „up and downs“. Aber wer einen gesunden Hausverstand besitzt und einen handwerklichen Beruf erlernt hat, der kann sich selber wieder helfen.

Ihr Beruf führte Sie nach Singapur, Philippinen, Borneo und  Indonesien. Welche Erinnerungen bleiben von dort?
Die Erinnerungen sind immer die guten Sachen, denn die schlechten Dinge vergisst man sehr schnell. Wenn ich heute zurückblicke, muss ich sagen, alle Länder sind speziell und haben mich irgendwie geformt, ob menschlich oder beruflich. Jedes Land ist einzigartig in Kultur und Umgebung. Das schönste aber sind die langjährigen Freundschaften, die ich auch heute noch schätze und  pflege.

Ein abschließender Gedankensprung: Eine Freundin ihrer Tochter Natascha ist richtige Prinzessin. Wie ist so ein königlicher Umgang?
Es ist nicht ganz einfach, denn die sind immer mit Bodyguards unterwegs. Aber es sind super nette Menschen und man kann mit ihnen sehr gut auskommen. Wir haben eine enge Beziehung zu der Familie und treffen uns auch regelmäßig. Es sind Freunde wie jeder andere Freund oder Freundin, halt mit einem historischem Status, ansonsten jedoch Menschen wie Du und Ich.